Hardt (Bergisch Gladbach)

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Hardt
Koordinaten: 50° 59′ N, 7° 11′ OKoordinaten: 50° 58′ 41″ N, 7° 10′ 49″ O
Hardt (Bergisch Gladbach)
Hardt (Bergisch Gladbach)
Lage von Hardt in Bergisch Gladbach
Hardt, alter Bauernhof
Hardt, alter Bauernhof

Hardt ist ein Ortsteil am östlichen Rand des Waldgebiets Hardt im Stadtteil Herkenrath von Bergisch Gladbach.

Erstmals wurde die Bezeichnung Hardt im Jahr 1487 als spätmittelalterlicher Rodename in den Steuer-, Pacht- und Huldigungslisten erwähnt. Die Hofsiedlung ist im Urkataster als Auf der Harth verzeichnet. Spätestens seit der Frühen Neuzeit gab es in der Ortschaft Hardt zwei benachbarte Hofstellen. Das ergibt sich aus der Kirchbankordnung von 1630 „Ordnung derer Kirchen Bänken dahier zo Herckenrath“ mit der Festlegung:

„… unter dem Bogen haben die 2 guiter zor Hart jedes 1 platz.“

Zitatende

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erwähnt das Urkataster zwei angrenzende Hofstellen, von denen jede zwischen drei und fünf Wohn- und Wirtschaftsgebäude besaß. Die hauptsächlichen Teile der alten Bausubstanz sind heute noch unverändert erhalten. Etymologisch ist der Siedlungsname Hardt auf das alt- und mittelhochdeutsche „hart“ (= Bergwald/Wald) zurückzuführen und meint insbesondere, dass es sich um einen ungehegten und ungepflegten Wald mit Dornengestrüpp handelt.[1]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Porz, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als Hof kategorisiert wurde und mit Hardt bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Hand. Aus ihr geht hervor, dass Hardt zu dieser Zeit Teil der Honschaft Herkenrath im gleichnamigen Kirchspiel war.[2]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Hardt wurde politisch der Mairie Bensberg im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Bensberg im Kreis Mülheim am Rhein.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Hardt verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Hardt verzeichnet. Ab der Karte von 1892 ist eine Hofstelle von Hardt als Hardtknippen verzeichnet.

Aufgrund des Köln-Gesetzes wurde die Stadt Bensberg mit Wirkung zum 1. Januar 1975 mit Bergisch Gladbach zur Stadt Bergisch Gladbach zusammengeschlossen. Dabei wurde auch Hardt Teil von Bergisch Gladbach.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie politische/kirchliche Zugehörigkeit
1822[3] 54 Bauergut Bürgermeisterei Bensberg, Kirchspiel Bensberg
1830[4] 66 Bauerngut Bürgermeisterei Bensberg, Pfarrgemeinde Bensberg
1845[5] 28 4 Bauergut und Försterwohnung Bürgermeisterei Bensberg, Pfarre Bensberg
1871[6] 33 4 Hofstelle Bürgermeisterei Bensberg
1885[7] 36 5 Wohnplatz Bürgermeisterei Bensberg
1895[8] 30 5 Wohnplatz Bürgermeisterei Bensberg
1905[9] 22 3 Wohnplatz Bürgermeisterei Bensberg, katholische Pfarre Bensberg und Herkenrath
  • H. Jakob Schmitz: Das tausendjährige Herkenrath, Heider-Verlag, Bergisch Gladbach 1950

Einzelnachweise

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  1. Andree Schulte: Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, Bergisch Gladbach 1995, ISBN 3-9804448-0-5, S. 200 f.
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  5. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  9. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.